Franz Schubert und Novalis in Ton und Wort
Rezitation: Lilian Glaß-Reichel
Klavier: Jerzy Mallek
Eurythmie: Elmar Schimmel
Eintritt: 20€ I ermäßigt 15€
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Das Programm „WOLLTE ICH LIEBE SINGEN…“ widmet sich ganz den beiden romantischen Künstlern Franz Schubert und Novalis.
Eurythmische Solodarstellungen der Klavierstücke und Gedichte werden zu einer Gesamtkomposition zusammengefügt, die eine innere Verwandtschaft der beiden Künstler spürbar werden lässt. Rezitierte Abschnitte aus Novalis‘ Roman Heinrich von Ofterdingen und aus den Tagebüchern Franz Schuberts verdeutlichen den Zusammenhang der dargestellten Werke.
Lieder sang ich nun lange, lange Jahre. Wollte ich Liebe singen, ward sie mir zum Schmerz. Und wollte ich wieder Schmerz nur singen, so ward er mir zur Liebe. So zertheilte mich die Liebe und der Schmerz…
(Franz Schubert in „Mein Traum“)
Das Programm enthält u.a. Klavierstücke von F. Schubert aus op. 90 und D 946,
eine Novalis-Vertonung,
Gedichte aus Heinrich von Ofterdingen sowie aus den Geistlichen Liedern von Novalis.
Aufführungstermine:
Samstag, 28. September und Freitag, 31. Januar
jeweils um 20:00 Uhr
Beiden Künstlern muss ein zukünftiges menschliches Erkennen vor Augen gestanden haben, das imstande ist, die Menschen zu vereinen und die Grenze zwischen Wissenschaft, Kunst und Religion zu überwinden. Die Sehnsucht nach solch einer ausgeweiteten und Einheit stiftenden Weltsicht lebt in den Werken beider Künstler. Selbst da, wo Musik und Dichtung ganz im Diesseits, fast volksliedartig, daherkommen, werden sie von dieser Sehnsucht durchleuchtet. Diese Grundstimmung oder Seelenhaltung, lässt sich nicht so ohne weiteres aus den äußeren biographischen Tatsachen erklären. Lassen wir die Künstler dazu einmal selbst zu Wort kommen:
Novalis
Wenn nicht mehr Zahlen und Figuren
Sind Schlüssel aller Kreaturen
Wenn die, so singen oder küssen,
Mehr als die Tiefgelehrten wissen,
Wenn sich die Welt ins freie Leben
Und in die Welt wird zurück begeben,
Wenn dann sich wieder Licht und Schatten
Zu echter Klarheit werden gatten,
Und man in Märchen und Gedichten
Erkennt die wahren Weltgeschichten,
Dann fliegt vor Einem geheimen Wort
Das ganze verkehrte Wesen fort.
Schubert
Keiner, der den Schmerz des Andern und keiner, der die Freude des Andern versteht! Man glaubt immer, zu einander zu gehen, und man geht immer nur neben einander. O Qual für den, der dies erkennt! …
… Aus dem tiefsten Grunde meines Herzens hasse ich jene Einseitigkeit, welche so viele Elende glauben macht, daß nur eben das, was sie treiben, das Beste sey, alles Übrige aber sey nichts. Eine Schönheit soll den Menschen durch das ganze Leben begeistern, wahr ist es; doch soll der Schimmer dieser Begeisterung alles andere erhellen…